Mittwoch, 6. Dezember 2006

(K)EIN Platz in der Herberge...

Pünktlich zum Nikolaustag wird Iggy richtig kitschig, Iggy liebt die Gegensätze, und es ist ein ziemlicher Gegensatz vom „13. Sternzeichen“ zu dieser Geschichte. Natürlich weiß Iggy, dass Geschichten nicht viel Resonanz haben (na ja bei anderen vielleicht doch), und deswegen überlegt sie es sich noch mal, ob sie die Fortsetzung dazu schreibt. Aber wenn alles klappt, ist sie bis Weihnachten damit durch. Oder auch nicht...

(K)EIN Platz in der Herberge... (Teil 1 von 6)

Es war richtig kalt geworden.

Pepe mochte die Kälte nicht. In dieser Beziehung war er wie eine richtige Katze, in anderer Beziehung war er eben nicht wie eine richtige Katze. Pepe jagte nämlich nicht gerne. Er saß oder lag lieber im weichen Gras und beobachtete das Treiben um sich herum, die bunten Schmetterlinge, die frechen Vögel, die sich anscheinend über ihn lustig machten, die fleißigen summenden Bienen, die dicken bepelzten Hummeln und auch die Käfer, die direkt vor ihm herliefen. Manchmal zuckte es Pepe in den Vorderpfoten, aber er unterdrückte dieses Zucken katerhaft. Er war nämlich zivilisiert, wie er immer sagte. Einmal hatte er quasi aus Versehen eine Spitzmaus gefangen, sie war ihm irgendwie zwischen den Pfoten hängen geblieben, und er wusste selber nicht, wie das passieren konnte. Nun sind Spitzmäuse - die übrigens gar nicht zu den Mäusen gehören, sondern zu den nützlichen Insektenfressern - nicht besonders schnell. Erfahrene Katzen nennen sie auch „die hinkenden Mäuse“, man fängt sie zwar, aber das macht gar keinen Spaß, weil sie so entsetzlich langsam sind. So entsetzlich langsam, dass sogar einer wie Pepe sie fangen konnte, aber er hatte es gar nicht darauf abgesehen, und als das Mäuslein sich nicht mehr bewegte, tat es ihm ganz fürchterlich leid.

Ein paar Tage später hatte er einen jungen Vogel gefunden, hatte ihn zart in den Mund genommen und zu seinen Menschen ins Haus getragen. Pepe hatte einen gewissen Beschützertrieb, vor allem ganz kleinen Tieren gegenüber, und das war schon ungewöhnlich bei einem Kater. Leider konnten seine Menschen das kleine Gefederte nicht retten, es fraß nichts, und nach zwei Tagen bewegte es sich nicht mehr.

Aber trotzdem war der Sommer schön gewesen, doch jetzt war es verdammt lausig kalt und nass, man konnte nicht mehr gemütlich im Schatten auf der Wiese liegen, und Pepe langweilte sich. Er war allein zu Haus und wünschte sich, er hätte irgend etwas zur Gesellschaft, vielleicht ein Kätzchen, das er anlernen könnte, aber es war weit und breit keins zu sehen. Seine Menschen hatten wohl nicht die Absicht, noch eine Katze ins Haus zu holen, das war schade, nie war jemand da, und Pepe fühlte sich unsicher.

Unsicherheit machte ihn immer hungrig. Pepe hatte immer schon einen guten Appetit gehabt, und seine Menschin versorgte ihn hervorragend mit frischem Katzenfutter und frischer Milch auf der Veranda. Durch eine Katzentür gelangte Pepe auf die überdachte Veranda, und wenn er Lust hatte, ins Freie zu gehen, gab es noch eine weitere Katzentür, die nach draußen führte. Aber Pepe wollte nicht ins ungemütliche Freie, er wollte nur ein paar Happen zu sich nehmen.

Ende Teil 1

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