Freitag, 15. Juni 2007

Liebe, ein Märchen?

Es war einmal eine junge Frau, die irgendwie immer an die falschen Männer geriet. Sie heiratete und musste feststellen, dass der Ehemann die Hand auf ihr sauer verdientes Geld legte, es für sich beanspruchte und es für allerlei Firlefanz ausgab. Sie trennte sich schweren Herzens von ihm.
Nach kurzer Zeit fand sie aber eine neue Liebe. Wieder heiratete man, und ihr Glück war am Anfang vollkommen. Aber sie muste feststellen, dass dieser Mann ihr nicht treu war, er betrog sie mit allen möglichen Flittchen und Nichtflittchen, und obwohl sie immer hoffte, dass er sich ändern würde, passierte das nie. Also trennte man sich, und sie war mit 24 Jahren eine zweimal geschiedene Frau, was in ihrer Firma betuschelt wurde. Vor allem bei den Frauen galt sie als Schlampe, möglicherweise war man auch eifersüchtig auf sie, denn sie war sehr hübsch mit ihren schräggestellten katzenhaften Augen, ihrem üppigen Mund und ihrer guten Figur.

Sie lernte, sich aus diesen Angriffen nichts zu machen, und sie hatte sich damit abgefunden, vorerst den Männern abzuschwören, obwohl sie sich über alle Maßen ein eigenes Kind wünschte. Unsicherheit und Mißtrauen hatten von ihr Besitz ergriffen.

Eines Tages fing ein neuer Azubi in der Firma an. Er war stattlich und großgewachsen, und die Weiber in der Firma himmelten ihn alle an, vor allem ein weiblicher Azubi machte regelrecht Jagd auf ihn.
Er aber hatte sich beim ersten Blick in die junge zweimal Geschiedene verliebt, die zwar fünf Jahre älter war als er, aber das bedeutete ihm nichts. Er machte ihr auf altmodische Art den Hof. Zuerst lächelte sie darüber und nahm seine Werbung nicht ganz für voll, obwohl sie ihn verdammt anziehend und auch unheimlich lieb fand.

Eines Tages jedoch schenkte er ihr eine kleine hölzerne Wiege, die ein Symbol für sie sein sollte. Sie verstand, und sie war besiegt. Sie verlobten sich und heirateten, kurz nachdem der Azubi seine Ausbildung beendet hatte.

Niemand kann sich vorstellen, wieviel gemeines Zeug geredet wurde, wieviele Befürchtungen laut wurden, wieviele Verwünschungen erklangen und wieviel Pech man insgeheim dem Brautpaar wünschte.

Auch die Familie des nunmehr Ex-Azubis – es war eine sehr wohlhabende Familie, allerdings ohne viel familiäre Bande - begrüßte diese Ehe absolut nicht. In der Familie der jungen Frau allerdings fühlte er sich wie zu Hause und fand dort die Wärme, die er bei seinen eigenen Eltern immer vermisst hatte. Man suchte sich neue Jobs außerhalb der Firma, und nach kurzer Zeit kam ein kleines Mädchen auf die Welt, dann ein zweites.

Die symbolische Wiege war Wirklichkeit geworden, und sie waren glücklich, die beiden, als Paar und als Familie.

Sie waren immer noch glücklich, als man bei ihr Brustkrebs feststellte – mit allen schlimmen Konsequenzen, aber sie überlebte es. Sie überlebten es beide, und es konnte ihre Beziehung nicht zerstören, sondern nur noch mehr festigen. Mittlerweile leben sie fünfzehn Jahre zusammen, und es dauert immer noch an – vielleicht bis sie gestorben sind...

Ich habe euch angelogen. Dieses Märchen ist natürlich frei erfunden.
In Wirklichkeit ist es eine Love-Story, die tatsächlich passiert ist und die immer noch passiert, sie hat über den Alltag und die Krankheit gesiegt . Sorry, aber ich bin heute ein wenig sentimental drauf, und diese Geschichte hat wirklich nichts zu bedeuten.

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