LoVe-StOrY Teil 5

Während Hardy mit einem von Irmas Onkeln plauderte, konnte er sehen, wie Irma sich mit ihrem angeheirateten Onkel Norbert unterhielt. Er mochte Nobby gut leiden, der Typ war echt witzig, er erzählte lustige Sachen aus seiner Praxis, unter anderem eine Geschichte, wie er nachts von einer Patientin angerufen wurde. Er sollte unbedingt bei ihr vorbeikommen, und es stellte sich heraus, dass nicht sie der Patient war sondern ihr Freund. Der hatte sich nämlich einen Vibrator in den Hintern gesteckt, das Ding hatte sich irgendwie festgefräst, und er kriegte es nicht mehr raus... Hardy hatte sich köstlich über diese Geschichte amüsiert.

Er sah zu, wie Irma sich mit Nobby unterhielt, und er sah auch, dass ihr Gesicht plötzlich wieder blass wurde und dass sie Nobby ungläubig anstarrte. Dann sagte sie etwas, und Nobby nickte mit dem Kopf, und ihr Gesicht wurde womöglich noch blasser. Sie schaute suchend umher, bis ihre Blicke ihn fanden, er wollte ihr zulächeln , aber sie schaute schnell wieder weg.

Was zum Teufel war denn jetzt schon wieder los? Er würde gleich mal bei Nobby vorbeigehen und ein bisschen auf den Putz klopfen.


Irma war entsetzt. Ihr Onkel Norbert hatte ihr gerade erklärt, dass man sehr wohl trotz einer Spirale schwanger werden konnte, und sie war so entsetzt gewesen, dass sie die Einzelheiten seiner Erklärung gar nicht richtig mitbekommen hatte. Nur die Tatsache, dass sie vielleicht schwanger war, die hatte sie verstanden.

Nein, es durfte nicht wahr sein! Es durfte nicht sein. Aber sie fühlte es, es war wahr, sie war schwanger, es fühlte sich schwanger an, denn sie hatte sich noch nie im Leben so gefühlt, diese Übelkeiten, das Ausbleiben ihrer Periode, ihr Busen war größer und empfindlicher geworden....

Was sollte sie jetzt tun? Sie wusste nur eines: Sie konnte es Hardy nicht sagen. Um Gottes Willen, nein...

Sie wollte kein Kind! Sie würde es abtreiben lassen. Es war bestimmt besser so. Und Hardy, dieser Mistkerl, der ihr das angetan hatte, der würde nichts davon erfahren. Nein sie konnte es nicht abtreiben lassen. Es war von Hardy... Mistkerl Mistkerl Mistkerl! Sie würde abhauen, sie würde die Katzen mitnehmen und abhauen. Sie würde das Kind bekommen, und es würde ihr ganz alleine gehören. Was war der Vater schon? Das bisschen, was der dazu gegeben hatte, konnte vernachlässigt werden. Oh ja, sie würde abhauen, das Kind zur Welt bringen und es lieben. Sie würde es nicht misshandeln, sie hatte ihre Katzen nicht misshandelt, und sie würde ihr Kind nicht misshandeln, egal ob seelisch oder körperlich...

Sie war nicht wie ihre Mutter.

Himmel, Hardy und ein Kind! Was würden seine Freunde denken? Sie würden denken, sie hätte es absichtlich gemacht, um ihn an sich zu ketten. Nein niemals! Hardy als Vater war sowieso absurd. Obwohl, mit Kindern umgehen konnte er, denn sonst wäre er nicht Lehrer geworden. Aber vielleicht war er nur Lehrer wegen des Numerus Clausus’ geworden. Egal egal egal, sie wollte nicht von ihm abhängig sein, sie wollte ihn nicht mit dieser ganzen Scheiße belästigen, es war ihr peinlich. Peinlich ja, wieso war ausgerechnet sie in diese biologische Falle getrapst wie eine Idiotin? Sie hatte doch immer aufgepasst. Und jetzt hatte es sie erwischt. Ja Mist! Mist und noch mal Mist!

Nein, Hardy hatte es nicht verdient, so unverhofft Kindsvater zu werden. Hardy war zu gut dafür, sie wollte seine Zukunft nicht durch so etwas vermasseln.

Sie würde ihn verlassen müssen. Es war besser so. Aber sie hatte Angst. Gewaltige Angst. Jetzt hatte sie endlich jemanden gefunden, den sie lieben konnte, und dann war es auch schon wieder vorbei. Wieder alleine zu sein würde schlimm sein, aber sie hatte ja das Kind.

Instinktiv drückte sie die Zigarette aus, sie würde nicht mehr rauchen, und trinken würde sie auch nicht mehr. Sie hoffte, dass sie nicht schon zuviel getrunken hatte, obwohl dieses Schwachbier bestimmt nicht viel Alkohol hatte. Trotzdem stellte sie ihr Bierglas weg und nahm sich von dem Orangensaft. Und sie entschloss sich, die ganze Sache erst einmal zu verdrängen, bis sie genaueres wusste. Obwohl... viel Hoffnung hatte sie nicht.

Ende Teil 5

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