BERLIN IST DIE EINZIGE STADT DER WELT,

IN DER IN ALLEN HIMMELSRICHTUNGEN OSTEN IST! Diesen Spruch hat mir W. aus L. zur Verfügung gestellt, ich selber kannte ihn bis dato nicht, nicht den W. sondern den Spruch, aber er schien mir ziemlich passend für meine Story zu sein, die in der Vergangenheit und in Berlin spielt...

Letztens fand ich ein ururaltes Notizbüchlein, und darin standen Notizen und auch Telefonnummern von Leuten, die ich seit Jahrzehnten nicht mehr gesehen habe. Es war ein interessantes Büchlein, wenn auch ein wenig verwirrend, zum Beispiel der hingekleckste Eintrag: „fahren gleich nach drüben“...
Der nächste Eintrag war seltsamerweise mit Lippenstift geschrieben, deswegen ziemlich groß und rot geraten:


„Teestube gut,


K. kennengel.“



Ich dachte wirklich angestrengt darüber nach, bis sich die Schleier der Vergangenheit ein wenig hoben. Diese Einträge mussten aus den Jahren 1967 oder 1968 stammen.

Ich war zu dieser Zeit zweimal in Berlin, Tschuldigung, damals hieß es natürlich noch Westberlin. Einmal im Winter zu einer Demonstration und einmal im Herbst mit einer Freundin. Aber was hatten die kryptischen Lippenstiftaufzeichnungen zu bedeuten?
Es war mühsam zu rekonstruieren, aber mittlerweile habe ich herausgefunden, dass die Demonstration nach der Erschießung des Studenten Benno Ohnesorg (die Kommilitonen redeten von Ermordung) stattfand, und es muss im Winter 1967/68 gewesen sein.
An die Demonstration selber kann ich mich kaum erinnern. Zu dieser Zeit war ich in einem Club Mitglied, der ein wenig (hahaha) links orientiert war. Ich war aber nur nebenbei dort, denn die Jungs waren nicht übel... Nee, was bin...äääh war ich für ein oberflächliches Ding.
Fast alle Mitglieder des Clubs hatten regen Kontakt zu Leuten in der Ostzone. Genau, Ostzone! Niemand nannte die DDR „DDR“, man nannte sie höchstens „sogenannte DDR“. Aber das waren schon richtige Linke, die so etwas taten – oder Geschäftsleute... Gemeinhin wurde dieses fremde Land als SBZ bezeichnet, und das hieß so viel wie: Sowjetisch Besetzte Zone. Und die war so weit entfernt und unerreichbar, als läge sie in einer anderen Galaxis. Aber Westberlin - eine kapitalistische Enklave mitten im sozialistischen Umfeld der „SBZ“ – konnte man als Westdeutscher (und somit als Bürger des one-and- only-state) gut erreichen.

Wir fuhren also nach Westberlin, um an dieser Demonstration teilzunehmen. Wir fuhren mit einem Bus hin, und wir dachten alle, wir wären die Guten. Wir waren ja schließlich Sozialisten und links und überhaupt - was sich an der Grenze aber ganz anders darstellte.
Man ließ uns aussteigen, und wir mussten uns in einen kleinen Raum begeben, der mit Holzbänken ausgestattet war und der fürchterlich nach Desinfektionsmitteln stank (das vermuteten wir jedenfalls). Man ließ uns zwei Stunden dort sitzen, bis alle Formalitäten abgewickelt waren, unter anderen mussten wir einen Fragebogen ausfüllen, warum, weshalb und wieso wir nach Westberlin wollten, obwohl die Penner doch sicher wussten, warum weshalb und wieso wir dorthin wollten.
Aber endlich ging es doch weiter. Es war Winter, und es gab nichts Trübsinnigeres als diese Autobahn, die gleichzeitig auch die Transitstrecke nach Westberlin war. Man fühlte sich sehr allein und einsam. Weit und breit war kaum anderes Auto zu sehen, und wenn dann waren es natürlich welche aus der BRD (Bundesrepublik Deutschland), die sich penibel an die Geschwindigkeitsbegrenzung hielten. Man hatte wohl schon davon gehört, dass zu schnelles westdeutsches Fahren eine der wichtigsten Devisenquelle des ostdeutschen Staates war, abgesehen von gewissen anderen.
Aber diese verlassene Autobahn war auch schön, die Sonne schien, es war lausig kalt draußen, das spürte man, denn die Kälte zog durch die Ritzen des Busses hinein und machte kalte Füße, aber draußen zogen Birkenwälder mit raureifbedeckten Ästen an uns vorbei, und der Himmel strahlte in einem blassen Blau. Doch, es war schön, eintönig zwar und einsam, aber schön.
Auf dem letzten Stück vor der Einfahrt nach Westberlin war die Autobahn durch Panzer gesichert, die QUER an ihrem erhöhten Rand standen, und diese Panzer machten einen sehr bedrohlichen Eindruck. Sie hätten bloß losrollen müssen, dann hätten sie jedes Fahrzeug zerquetscht...

Egal, Westberlin!

Was für ein Leben auf den Straßen, vor allem im Vergleich zu der tödlichen Einsamkeit der Transitstrecke. So viele Menschen und vor allem so viele Autos! Leben eben!
Wir übernachteten in einer Jugendherberge, Machten am nächsten Tag die Demo mit, sahen Rudi Dutschke (Moment einmal, das Attentat auf Rudi Dutschke fand im April 1968 statt, also muss es 1967/68 gewesen sein), waren richtig gut drauf und riefen Sprüche wie: Ho Ho Ho tschi min!
Eine französische Gruppe rief Sprüche wie: US assasins, liberez le vietnam! (Übersetzung von einer, die wirklich nichts vom Französischunterricht behalten hat: Ihr amerikanischen Mörder! Gebt Vietnam frei! Oder so ähnlich.
War halt die übliche Prozession und dauerte die üblichen zwei Stunden.
Aber ich war nicht „drüben“, und ich kann mich auch nicht daran erinnern, in einer „Teestube“ gewesen zu sein. Ich kann mich eigentlich nur an die Demo erinnern, alles andere ist verschwommen.

Also muss es bei der anderen Reise passiert sein:

Es war im Herbst, und ich flog mit meiner Freundin Marlis nach Westberlin. Es war mein erster Flug überhaupt, und die Fluggesellschaft war die „British Airways“. Deutsche Airlines (es gab damals nur die Lufthansa) durften Westberlin nicht anfliegen.
Wir wohnten bei meiner Tante, die wiederum in einem winzigen nicht weit vom Ku’damm entfernten Appartment wohnte.
Es war eine grandiose Zeit, wir waren in Kreuzberg in angeblichen Künstlerkneipen, wir waren bis in die Puppen in anderen Kneipen, denn in dieser schönen Stadt gab es keine Sperrstunde, und es gab großzügige Menschen, die netten Mädels aus dem Ruhrgebiet die Getränke ausgaben...

Und natürlich fuhren wir nach Ostberlin.

Wir fuhren mit der S-Bahn, und die Formalitäten waren erstaunlich kurz. Man wollte nur unsere Kohle. Ich glaube, es waren 20 DM, und das kam uns damals sehr teuer vor. Aber die Versuchung war zu verlockend, dieses exotische Land einmal in Natura zu sehen. Für diese 20 Mark erhielten wir einen gewissen Gegenwert im Werte von 20 Ostmark. Das war, wie wir später feststellen mussten, eine grandiose Summe, nur leider konnte man sich nicht viel dafür kaufen.
Als wir in Ostberlin ausstiegen, sah alles ziemlich normal aus. Nur ein Typ nervte uns, er quatschte uns permanent an und wollte Kugelschreiber von uns haben. Ich überließ ihm schließlich meine beiden.
Danach versuchte ich, Zigaretten an einem Automaten zu ziehen, das klappte hervorragend, der Automat schluckte das leicht Ostmarkzeug und spuckte dafür Zigaretten aus. Aber die schmeckten beschissen, erst einmal waren sie ohne Filter, und sie schmeckten eben beschissen. Ich weiß leider nicht mehr, wie sie hießen. Irgendwas mit „Karo“ oder so ähnlich.
Aber die Bauten waren unbeschreiblich überwältigend, die Straßen waren sehr breit, und vor allem waren kaum Autos auf den Straßen zu sehen. Vielleicht kamen sie mir deswegen so breit vor.
Als wir uns müde gelaufen hatten, wollten wir in das neue riesige Cafe am Alexanderplatz gehen, aber da war es brechend voll, und wir hatten keine Lust, uns in die Warteschlange einreihen. Ein paar Nebenstraßen weiter fanden wir ein anderes Cafe, es erinnerte an ein Wiener Kaffeehaus, und es war fast leer. Der Kaffee schmeckte ein wenig dünn, aber der Apfelkuchen war klasse, wenngleich die Sahne dazu gar keine richtige Sahne war, sondern wohl aus dem Versuch einer geschlagenen Kondensmilch bestand.

Am Bahnhof nervte uns dann wieder ein Typ, der unbedingt Kugelschreiber haben wollte. Ich hatte keinen mehr, aber Marlis fand noch einen...

Wir fuhren also heim, wirklich heim in das Leben, von weitem sahen wir schon die freundlichen Lichter von Westberlin, es war so, als wären wir heimgekehrt (auch wenn ich mich wiederhole, es war so). Und der Ku’damm begrüßte uns mit prallem Leben.
Wir fanden schließlich in einer Nebenstraße eine Kneipe, die uns vorzüglich gefiel. Sie hieß „Teestube“, die Typen darin sahen alle nicht schlecht aus, und wir kamen ganz gut bei denen an, vor allem Marlis, die aussah wie eine Mischung aus großäugigem Rehlein mit Schmollmund und einem Vamp im Minirock und überkniehohen weichen Wildlederstiefeln. Marlis selber war fast perfekt und überwältigend, aber meine Beine waren schöner als ihre. Na immerhin etwas!
Und ich lernte tatsächlich einen sehr interessanten Typen kennen, er sah zwar nicht klassisch schön aus, war dafür aber sehr intelligent und zynisch. Er trat in der Teestube auf als Mitglied einer Zweiertruppe, genannt die „Edelweiß-Sisters“. Natürlich vertiefte ich diese Bekanntschaft nicht, ich war damals viel zu jung für so etwas, ich fühlte mich nur wahnsinnig geschmeichelt, dass dieser Typ, dessen rechtes Auge irgendwie total vermatscht aussah, sich irgendwie für mich interessierte. Wahrscheinlich herrschte Frauenmangel in Westberlin.

Oh, allmählich kommt’s mir! Ich hatte keine Kugelschreiber mehr, weil alle in Ostberlin geblieben waren und schrieb deswegen meine Notizen mit Lippenstift in mein kleines rotes Büchlein. Das war’s dann. Alles fast klar!

Seltsamerweise fand ich noch einen Eintrag mit K. in meinem kleinen roten Büchlein. Es war zur Zeit der Essener Songtage, als ich im ehemaligen Olympia-Kino war, um diverse Gruppen anzuschauen, unter anderem die „Mothers of Invention“ mit Frank Zappa. Und wieder lernte ich K. kennen, der mittlerweile recht berühmt geworden war, und wieder vertieften wir unsere Bekanntschaft nicht.
Ich hatte nämlich irgendwie meine Tasche verloren mit allem möglichen Zeugs drin und ging lieber nach Hause als in das Zeltlager am Baldeneysee, wo die ganzen Berühmtheiten campierten und wohin mich K. eingeladen hatte. Als ich eine halbe Stunde später zuhause war, brachten mir wohlwollende Festivalbesucher meine Tasche vorbei, aber da war es natürlich zu spät, um ins Camp zu fahren und der Lust zu frönen. Quatsch, Lust! Auch zu diesem Zeitpunkt war ich noch nicht so weit. Ich war eben die absolute Spätzünderin.

Was hätte also unter anderen günstigeren Umständen werden können zwischen K. und mir? Ich denke: Nichts.

PS: Mittlerweile habe ich festgestellt, dass die Freundinnenreise die erste Reise war, und zwar fand sie im Herbst 1967 statt.
Die Fakten sprechen dafür:
02.06.1967: Benno Ohnesorg wird erschossen
11.04.1968: Attentat auf Rudi Dutschke
??.09.1968: Essener Songtage

Ist aber auch egal...


und verflucht lang geworden!
tschapperl - 31. Mär, 18:41

Iggy, die Großmeisterin der gefühlvoll niedergeschriebenen Momentaufnahme.
*mich niederknie*, der ich mich nur über Würstchen verbreite.
Beim Lesen des Ostberlinausfluges hört man fast Udo Lindenberg im Hintergrund singen (etwa Mädchen aus Ostberlin).
Du warst ja fast so eine Art Uschi Obermaier des Westens.

Iggy - 31. Mär, 20:40

oh danke tschapperl ;-))

du hast dich nur über würstchen verbreitet? *gg*
die uschi hab ich mal gesehen bei irgendeinem pop-und blues-festival, aber mit der hab ich nun gar keine ähnlichkeit, ich bin blond und größer...
antworten
punctum - 31. Mär, 18:56

ich hab's gern und mit interesse gelesen - gut und unterhaltsam erzählte zeitgeschichte. solche persönlichen erinnerungen sagen einem meistens mehr als stur aufgezählte fakten und zahlen.

Iggy - 31. Mär, 20:44

ich versuche immer, sowas auf mehreren

ebenen zu erzählen, das heißt, es ergibt sich so. zum glück... ;-)
antworten
C. Araxe - 31. Mär, 19:04

Ja, sehr interessant!

Mit Karo hatten Sie auch die stärkste Sorte erwischt und wenn man nicht gerade Rothändle o.ä. raucht, ist die sicher gewöhnungsbedürftig.

Iggy - 31. Mär, 20:46

die haben mich umgehauen, die karos...

obwohl ich doch damals alles mögliche geraucht habe, auch selbstgedrehte, aber mit filter...
antworten
punctum - 31. Mär, 20:48

"gewöhnungsbedürftig" ist geschmeichelt. die filterlosen karo hab ich als ziemlich übles kraut in erinnerung. nur für die ganz harten typen zu überleben. :-)
antworten
Mephistopheles - 31. Mär, 21:09

es war ein übles Kraut....

und die einzigen filterlosen, die mir geschmeckt haben, das waren irgendwelche Zigaretten aus Spanien - und vor allem IN Spanien geraucht...
antworten
Iggy - 31. Mär, 21:52

ich vermute mal,

das waren caballeros... ;)
antworten
andiberlin - 31. Mär, 20:27

Whow, ich bin beeindruckt... zweimal den Karl getroffen! Da hat der Spruch "man trifft sich immer zweimal im Leben", dann wieder einmal bestätigt.

Den Spruch am Eintragsanfang kenne ich übrigens auch nicht.

Und seitdem nie wieder in Berlin gewesen? Naja, der Karl wohnt ja jetzt auch wo anders. :)

Iggy - 31. Mär, 20:50

der karl, der karl...

muss lachen!
aber der spruch heißt doch in wirklichkeit:
man reist nur zweimal nach berlin.
in meinem fall stimmt es, ich war seitdem nie wieder in berlin, das ist schade, mit oder ohne karl... ;)
antworten
Mephistopheles - 31. Mär, 21:02

Waren das jetzt die guten alten Zeiten? Oder ist es doch besser heute. Ich glaube die Menschen damals waren zufriedener. Irgendwie war die Welt interessanter als heute.

Iggy - 31. Mär, 21:29

good old times?

ich weiß nicht... für manche waren die zeiten bestimmt viel schlimmer als für mich damals. auf der anderen seite sowieso. ich hatte soviel freiheit...
antworten
nömix - 1. Apr, 08:01

An die quasi schamlose Kugelschreiber-Schnorrerei erinnere ich mich ebenfalls, war in den 80ern oft als Fernfahrer drüben. Und Einwegfeuerzeuge, aber nur Gratisfeuerzeuge mit irgendwelchen westlichen Reklame-Aufdrucken. Für neutrale Kugelschreiber & Feuerzeuge gabs enttäuschte Mienen. Es war irgendwie schockierend und beschämend zugleich: erwachsene Menschen kamen angelaufen und bettelten den "Westler" durchs Autofenster ungeniert um kleine Geschenke an, praktisch wertloser Kram, wie Bloßfüßige in Entwicklungsländern .. ich krieg das Bild nicht aus dem Kopf.

Iggy - 1. Apr, 09:57

in den 80ern auch noch?

ich denke aber mal, das war eine minderheit, die geschnorrt hat.

man sollte wirklich eine abhandlung über die vorenthaltung von kugelschreibern und einwegfeuerzeugen und über die auswirkungen dieser vorenthaltung auf die bevölkerung eines landes schreiben. was hat dieser staat sich eigentlich dabei gedacht?

ja gut, ich kann jetzt witze drüber machen...
antworten
honigsaum - 1. Apr, 15:39

Echt schöner Beitrag!
(Das würde sich übrigens als eine Art literarisches Stöckchen eignen: "meine ersten Besuche in Berlin". Deine sind aber kaum zu toppen, schon allein wegen der interessanten Zeiten...)

Iggy - 1. Apr, 18:01

danke honey!

ja stimmt, zeitlich ist das kaum zu toppen, ich wünschte natürlich, es wäre nicht an dem, aber so isses nunmal. jetzt warte ich auf jemanden, der sich an das berlin der 30er jahre (cabaret...) erinnert...

also greise vor! ;-)))
antworten
flor - 1. Apr, 22:12

aha, wieder jemand der die ossi´s mit kugelschreiber bestochen hat...;)
nee, wirklich gute story...wenn ich nicht selbst desoefteren im osten besuch gemacht haette, koennte ich das nicht so gut nachempfinden...

iggy (Gast) - 1. Apr, 22:41

wenn ich vorher gewusst hätte,

dass kugelschreiber so begehrt waren, dann hätte ich ein paar mehr mitgenommen, einfach so...
antworten
flor - 1. Apr, 22:48

das haben alle gesagt nach dem ersten ddr-besuch, danach waren die taschen voll...
antworten
iggy (Gast) - 1. Apr, 22:56

ich war aber nur einmal

"drüben"...
antworten
flor - 2. Apr, 00:00

dir fehlt demnach die "erfahrung"...
schade, nicht wiederholbar ;)
antworten
iggy (Gast) - 2. Apr, 06:27

es gibt dinge,

die sind einfach unwiederholbar, dafür haben wir halt anderes... ;))
antworten
flor - 2. Apr, 13:38

unwiederholbar ist z.b. auch jeder einzelne tag...
jetzt fang ich auch noch an zu philosophieren ;)
antworten
Iggy - 2. Apr, 16:15

jede einzelne minute,

jede einzelne sekunde... eigentlich liegt alles schon in der vergangenheit, und die gegenwart existiert nicht. *auchphilisophiere) ;-))
antworten
flor - 2. Apr, 17:05

demnach existiert dieser blog schon garnicht mehr wenn ich fertig bin mit schreiben...
ich sag ja, wir blogger sind arm dran...
antworten
Iggy - 2. Apr, 17:38

welcher blog?

welche blogger?
antworten
flor - 2. Apr, 22:21

ist das schoen, wenn man jeden tag, jede stunde und teilweise jede sekunde "neue blog´s oder neue menschen" kennenlernt...;)
antworten
Iggy - 3. Apr, 06:32

jede sekunde?

jetzt übertreib mal nicht... *lach*
antworten
Malte - 1. Apr, 22:25

die Story hat was romantisches, abenteuerliches. So was möcht ich auch mal erlebt haben ;-)

iggy (Gast) - 1. Apr, 22:44

ich hatte tatsächlich schwere bedenken,

ob ich sie überhaupt bringen soll... ost-west, na ja, ist so 'ne sache.
aber DU wirst bestimmt noch viel erleben, sowas vielleicht nicht, aber anderes ;-))
antworten
schlafmuetze - 2. Apr, 00:11

Stimmt .. lang geworden ...

aber interessant ;-)
Wäre gerne mit gefahren.
Liebe Grüße :-)

iggy (Gast) - 2. Apr, 06:29

aber kürzer ging es nicht.;-))

hätt's denn gepasst, so altersmäßig? *indiskretanfrag*
antworten
schlafmuetze - 3. Apr, 14:45

;-) .. nicht ganz !!!

1967 war ich süße 8 Jahre jung. Da hätten´s meine Eltern wohl kaum erlaubt :-))
*LG*
antworten
Iggy - 3. Apr, 16:35

und ich war lange noch nicht ganz volljährig,

aber das heißt nix, denn volljährig war man damals erst mit 21... ;)
antworten
Karlchen (Gast) - 2. Apr, 12:32

Interessante Geschichte!
Das Leben schien damals wirklich aufregender zu sein.

Iggy - 2. Apr, 16:06

aufregender vielleicht,

aber auf einer anderen ebene, heutzutage ist ja schon der kampf um einen ausbildungsplatz ein abenteuer mit meist schlimmen ausgang...
antworten
Bergeundmehr - 2. Apr, 12:50

Zu lang ist der Eintrag keinesfalls - sehr interessant :-) Da kommen auch bei mir Erinnerungen hoch: Mein Bruder lebte von 1978 - 1988 in Berlin(West), hat dort studiert und tw. noch gearbeitet. Ich kenne also auch noch Berlin vor der Wende, bin einmal mit dem Zug durch "drüben" gefahren - danach immer geflogen, war kürzer und auch billiger *staun*. Ebenso war ich einmal in Ost-Berlin. Meine Güte: wenn ich vergleiche: U-Bahnstation Friedrichstraße gestern und heute - Mannomann ! War seit dem Umzug meines Bruders in den Westen erst 13 Jahre später das erste Mal wieder da *schäm* In den letzten Jahren wieder regelmäßiger, weil ich mittlerweile eine Berlinerin im Urlaub kennengelernt habe und wir uns jahrein-jahraus regelmäßig an Pfingsten besuchen. Dieses Jahr kommt sie zu mir, nächstes Jahr bin ich wieder dran mit Flug nach Berlin.
Kurz und gut, mir gefällt Berlin :-)
Lieben Gruß
Petra

Iggy - 2. Apr, 16:10

13 jahre sind doch nix, petra ...

bei mir sind es viel mehr. würde mich wirklich mal interessieren, wie es heute dort aussieht, vor allem im osten. obwohl ich es damals nicht als schlimm empfunden habe. es war eine andere welt, ruhiger, kaum autos, kaum geschäfte... vielleicht wäre ich enttäuscht, wenn ich's heute sehen würde.
aber irgendwann einmal...
liebe grüße von iggy
antworten
flor - 2. Apr, 17:15

meine besuche in der ddr fand ich auch nicht so schlimm. es war ja immer der hintergedanke dabei, dass man ja nur zu besuch da ist und nicht fuer immer. aus diesem grunde sehe ich das aehnlich wie du eben eine andere welt, ruhiger, weniger verkehr und natuerlich eine geschaeftswelt die eigentlich keine richtige, in unserem sinne, war...
antworten
Iggy - 2. Apr, 17:44

ich glaube, ich hätte diese welt geliebt!

ich bin eh kein großer konsumierer. autos gehen mir am arsch popo vorbei - und fernreisen sowieso.
nur was man nicht hat... das fehlt einem.
antworten
flor - 2. Apr, 22:19

aber das geht doch allen so, dass was man nicht hat, das fehlt einem...
das sehe ich doch jeden tag...
hier nennt man die "urlauber"...
antworten
andiberlin - 2. Apr, 22:52

Das erinnert mich daran, das ich auch mal was über meinen Besuch im Ostteil der Stadt bloggen wollte. Bei mir war das Mitte der 80'er, wo es rüberging. Und für mich als verwöhntes Westberliner Gör war das schon ein hochinteressantes Erlebnis.
Na ich werde das, wenn ich es nicht vergesse, die Woche mal in Angriff nehmen.

Und Iggy, ich glaube Du wärst enttäuscht (und auch fasziniert) bei einem heutigen Besuch im Osten der Stadt.
antworten
Iggy - 3. Apr, 06:34

@ flor

bei dir macht man urlaub?
hhmmm, hier macht keiner urlaub...
antworten
Iggy - 3. Apr, 06:38

@ andi

ja, dann mach das mal, du verwöhntes westberliner gör. *gg*
wird bestimmt interessant. und bis mitte der 80er hatte sich vielleicht nicht viel dort geändert. oder doch? du hast das bestimmt besser in erinnerung als ich.
antworten
C. Araxe - 3. Apr, 07:29

„ich glaube, ich hätte diese welt geliebt!
ich bin eh kein großer konsumierer. autos gehen mir am arsch popo vorbei - und fernreisen sowieso.”
Es waren ja nur noch ein paar ganz und gar nicht unwesentliche Unterschiede mehr vorhanden.
antworten
Iggy - 3. Apr, 10:46

das war ein wenig ironisch von mir gemeint,

es war diese ruhe und das fehlen von konsum in dieser damaligen vorzeigestadt der republik, das war sie ja wohl, das hat mir irgendwie gefallen. der ganze dazugehörende rest, na ja... grauenhaft!
obwohl diese vergangenheit ja mittlerweile wieder in einem verklärten licht gesehen wird von einigen wenigen...
antworten
lylo - 3. Apr, 00:47

super geschichte!

schade, dass wir uns damals nicht getroffen haben - oder vielleicht haben wir ja ;-) - zu dieser zeit war ich auch dort.
mir hat (natürlich) am meisten imponiert, dass es keine sperrstunde gab. in wien wurden damals alle lokale um mitternacht geschlossen. und man konnte so richtig einen draufmachen. und dann noch einen drüber.
allerdings hat mich der osten immer deprimiert. am schlimmsten hat es mich in prag erwischt. aber das ist natürlich eine andere geschichte. fiel mir aber ein, weil ich vor zwei jahren wieder in prag war und da hat mich das eingewestete beinahe noch mehr deprimiert. so erginge es dir wohl auch mit dem osten von berlin.
lieben gruß wieder mal ...

Iggy - 3. Apr, 06:42

hallo lilo,

stimmt, wir hätten uns durchaus treffen können, vom alter her kommt es ja gut hin. aber vielleicht haben wir uns ja gesehen. wir waren immer in einer kneipe im europa-center, nix besonderes - hatte aber die ganze nacht auf.
und am wannsee waren wir. kaum ein mensch war da, es war spätherbst, und ich hätte nie gedacht, dass (west)berlin so groß ist...
und ich denke auch, dass ich in gewisser weise enttäuscht wäre.
so, ich muss mal... lg iggy
antworten
Petra (Gast) - 3. Apr, 13:50

Es war auf jeden Fall ruhiger dort....

.... so hatte ich das an meinem einen Tag im Osten auch empfunden - kein Verkehr, kein Kommerz, aber irgendwie auch alles trostlos grau in grau. Heute ist vieles dort bunt schillernd und voller Geschäfte, Läden, alles prêt und feine gemacht. Das brauche ich als Nicht-Konsumentin auch nicht. Was mir aber an Berlin so gefällt ist, dass es dort viele Ecken gibt, die urig sind, ursprünglich, viel Grün, immer wieder viel zu entdecken - Viertel mit vielen ethnischen Gruppen, türkische Bazare, aber auch alteingesessene Berliner "Kieze. Man setzt sich in die U-Bahn, fährt 'ne halbe Stunde und ist plötzlich in einer ganz anderen Welt, wie vorher. Man kann vor allem alles mit der Bahn erledigen. Wohnte ich in Berlin, ich hätte dort erst recht kein Auto - Hat meine Urlaubsbekannte übrigens auch nicht. Sie ist aus dem ehemaligen Osten und wohnt immer noch in ihrem alten Viertel, in dem sie immer schon gewohnt hat, und das Viertel ist wirklich nett :-)

Iggy - 3. Apr, 16:33

ruhig ja, aber auch tot irgendwie.

ich habe mich damals gefragt: wo kaufen die leute lebensmittel ein? denn das was ich an geschäften gesehen habe, war winzig klein und konnte doch wohl kaum den bedarf einer hauptstadt decken. oder es war woanders, schwer zu finden vielleicht.
hätte man eigentlich fotos machen dürfen? das fällt mir gerade ein.
und hat man berlin nicht "paris an der spree" genannt, oder habe ich das gerade erfunden...? ;-))
antworten
Mr. Spott - 3. Apr, 21:05

Blauer Dunst

Zu diesem Beitrag wollte ich eigentlich schon vor ein paar Tagen kommentieren, weil er mich außerordentlich angesprochen hat.
Leider habe ich meine Zeit ohne Erfolg damit vertrödelt nach einem Fotoalbum zu suchen, denn ich wollte hier nicht mit leeren Händen erscheinen. Es ist ein ganzes Album voll mit Bildern (schwarz/weiß) um und von Berlin vom September '86 bis Sommer '87, als ich im Umfeld von Berlin eine Schule der Jugendorganisation FDJ besuchte. An den Wochenenden zog es uns stets nach Berlin, natürlich Ost.
Falls du am Wochenende dort warst, wäre es durchaus denkbar, dass wir uns begegnet sind. Ich war das aber nicht mit den Kugelschreibern. Das, was du hier schreibst, halte ich für sehr realistisch und vor allem nicht so besserwisserisch, wie es viele (entschuldige) Wessis so an sich hatten.
Ich könnte hier vieles gegen- und dazukommentieren, aber eben aus der Sicht eines Ossis. Aber wen interessiert das hie noch nach 51 Kommentaren und bietet vielleicht Stoff für eigene Beiträge. (Falls ich mein Album noch mal finde) Zwei kleine Storys nur:
Die Warteschlange in der Gaststätte hattest nicht zu fürchten brauchen, wenn du mit Westscheingeld gewunken hättest. Ich besaß keine Scheine, aber etwas wohlgehütetes Hartgeld. Wenn wir an einem Tisch saßen haben wir damit wie nebenbei ein bißchen geklimpert und wurden bedient wie die Fürsten.
Die enttäuschen Gesichter der Kellnerinnen später haben uns nicht weiter gestört.
Mit der "Karo", die Marke hieß wirklich so, weil sie in einer mit Karos bedruckten Schachtel verkauft wurde, hast du auch die übelste Sorte erwischt, die neben "Kenty" hergestellt wurde. Die meistgerauchte Sorte war zu dieser Zeit "Casino", auch ohne Filter.
Einmal standen wir an einer Autobahnraststätte vor einem Zigarettenautomaten mit Westzigaretten, an HB und Lord kann ich mich erinnern. Wir bedauerten gerade, kein Westgeld zu haben, als ein protziger Mercedes in der Nähe hielt. Den Fahrer sprachen wir an und wollten ihm die Zigaretten mit Ostgeld bezahlen. Er aber putzte uns herunter, ob wir nicht wüßten, welche Strafen auf solch Handeln stehen. Er war aber gnädig, reichte meinem Kumpel und mir je eine Westzigarette und brauste davon.
Da standen wir nun, jeder eine "Rothändle" in Brand und fanden die Westzigaretten einfach abscheulich. (Diese Geschichte war allerdings einige Jahre vor meiner Berlin-Zeit. Da war ich gerade 16 und machte meine ersten Rauchversuche)

Iggy - 3. Apr, 23:28

das wäre schön, mr.spott

wenn du dieses album finden würdest. ich weiß , wie leicht man solche dinge verschusselt, ich jedenfalls verschussele alles. aber falls du sie finden solltest, musst du sie unbedingt mal zeigen. ich liebe schwarz-weiß-fotos und dann auch noch solche!

was die "karos" betrifft oder die "rothhändle", so glaube ich, die haben sich im geschmack nicht viel getan, sind ja wohl beide mit deutschem tabak gefüllt. das hört sich seltsam an: deutscher tabak.... und allmählich sehe ich die schachtel wieder vor mir, mit karos, natürlich. ich fand die schachtel so hübsch, den inhalt weniger.

ich hatte lange überlegt, ob ich die geschichte überhaupt bringen soll, ich wollte niemanden auf den schlips treten, denn manchmal ist das verhältnis zwischen o. u. w. ein wenig kompliziert, auch die kommentare hätten leicht aus dem ruder geraten können. und soweit, dass wir gemeinsam drüber witze machen können, egal wer über wen, sind wir wohl lange noch nicht.

im westen nannte (nennt) man das übrigens "dicker mercedes"...
und danke schön für deinen kommentar! ;)
antworten

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