Dienstag, 11. April 2006

FLECKI



Das ist Flecki. Flecki ist ein Kätzchen, das vor einem halben Jahr in der Nachbarschaft herumlief. Entweder war Flecki ausbebüchst oder man hatte Flecki hinausgeworfen, aber auf jeden Fall war Flecki sehr sehr hungrig und sehr sehr liebebedürftig.

Zuerst lief sie dem Sohn meiner Nachbarin hinterher. Meine Nachbarin fand das Kätzchen zwar niedlich, aber sie hat eine Tierhaarallergie und musste schon ihren Hund deswegen abgeben.

Dann lief das Kätzchen hinter mir her. Ich fand es okay. Ich hatte genug Katzenfutter, denn Pepe fraß nicht mehr so viel wie früher. Ich bat das Kätzchen sogar in die Wohnung hinein, und es folgte mir begeistert. Pepe ignorierte Flecky. Er konnte wohl nicht glauben, dass da ein kleines weißes fleckiges Ding in SEINER Wohnung und dazu noch auf MIR herumturnte.

Flecky war unbeschreiblich lieb. Ich begann davon zu träumen, dass sie (es war ein Mädel) die Nachfolge von Pepe antreten könnte, wenn Pepe nicht mehr da wäre. Dass er sie anlernen und ihr alles beibringen könnte an Tricks und so. Blöde irrationale Träume....

Denn in der Nacht darauf, so um 3 Uhr morgens ging das Theater los. Pepe wollte die Kleine wohl umbringen, aber die ließ sich nichts gefallen. Jedenfalls herrschte ein unbeschreibliches Gekreische, Gebrumme, Gejohle und Gefauche. Mein Kater lernte die Kleine wohl an, und er brachte ihr gerade bei:

Dulde nie ein kleines fremdes Mistviech in DEINER Wohnung!!!

Am frühen Morgen hatte ich die Nase voll. Ich entschied mich dafür, Flecki auf die Terrasse zu verbannen, ein brutaler Entschluss, aber ich dachte, ich könnte nicht anders, unsere Wohnung war zu diesem Zeitpunkt zu klein für zwei Katzen, ich hatte kein zusätzliches Katzenklo zur Hand, und ich hätte die beiden Kontrahenten nicht voneinander trennen können.

Also baute ich Flecki ein Nestchen auf der überdachten Terrasse, stellte ihr eine Extraportion Katzenfutter hin - und hoffte, dass sie acht Stunden später noch da wäre. Sie machte einen sehr intelligenten Eindruck, aber bei Katzen weiß man ja nie, wie sie reagieren. Und dann musste ich arbeiten gehen.

Im Büro: Zufall, Zufall! Eine Arbeitskollegin kannte eine andere Frau, die unbedingt ein Kätzchen haben wollte. Wir einigten uns darauf, dass meine Arbeitskollegin Flecki noch am gleichen Abend abholen und zu ihrem neuen Frauchen bringen sollte.

Falls Flecki dann noch da wäre...

Kann ich die Stunden beschreiben, die drauf folgten? Hin und hergerissen zwischen Hoffnung und Verzweiflung. Hoffnung darauf, dass Flecki auf der Terrasse ausharren würde, volle sechs Stunden noch. Und Verzweiflung darüber, dass die Kleine bestimmt nicht mehr da sein würde.

Aber, oh Wunder, als ich nach Hause kam und in angstvoller Erwartung die Rolläden hochließ, da saß Flecki direkt vor meiner Nase. Laut miauend und freudig erregt.

HIMMEL!!!!

Der Rest ist schnell gesagt. Flecki wurde abgeholt. Ihr neues Frauchen und sie verstanden sich von Anfang an blendend. Flecki hatte die Nase von Draußensein gestrichen voll und widmete sich nur noch ihrem Frauchen und deren Wohnung.

Und ich, ich kann wirklich sagen: Was für ein Glück ich gehabt habe!


PS: Danke an Erika aus'm Büro...

(K)EIN Platz in der...
Feelings
Fotos, eigene
Fragen und Umfragen
Fragmente-oder Firlefanz
Frueher
Frustige Zeiten
Fundgrube
GARTEN
Gedichte...
Geschichten
Iggy in da house
Katzen, schwarze
Krankheit
LoVe-StOrY
THE VILLAGE
... weitere
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren