Chinaski - 13. Jul, 19:16

Jahh, "ich würde mich schon um dich kümmern" wird da gesagt. Ich glaube dieser Satz ist unter einfluss vom Alkohol gefallen. Ich kenne Kinder die sich nicht mal um ihre eigenen alten und brüchigen Mütter und Väter kümmern geschweige denn um irgendeinen Bekannten

C. Araxe - 13. Jul, 19:38

Warum so zynisch? Nur weil es das eine gibt, heißt es noch lange nicht, dass es das andere nicht auch gibt.
Chinaski - 13. Jul, 19:53

Warum diese Frage überhaupt? Ich glaube einfach an dem was ich sage. Wir hier können froh sein wenn 1% der Menschen um uns herum sich richtig um ihre kranken Eltern kümmern würden und wir könnten sogar vom Glück sagen wenn auch nur 0,001% der Menschen sich um kranke Bekannte kümmern würden. Vergiss nicht ich bin auf der Strasse und mit direktem Kontakt zu jäglicher Art von Menschen gross geworden. Ich bin desillusioniert.
C. Araxe - 13. Jul, 20:02

Und ich glaube nicht, dass es nur so wenige Menschen gibt (mögen sie auch leider in der Minderzahl sein), die hilfsbereit sind - nicht nur bei Menschen, die einem nahe stehen. Und das glaube ich aus eigener Erfahrung. Auf der Straße gewinnt man sicher andere.
Iggy - 13. Jul, 20:50

@ chinaski

nein, alkohol war nicht im spiel.
und dieser freund hat seine mutter jahrelang begleitet auf ihrem weg, sie hatte brustkrebs, der zu spät erkannt wurde, und das ganze hat sechseinhalb jahre gedauert, die hinterher dann unerträglich wurden. für sie. und vielleicht auch für ihn, und er war dabei, als sie starb.

für seinen vater hätte er das übrigens nicht getan. es ist wohl eine sache der zuneigung...
Chinaski - 13. Jul, 20:54

Danke für die Klarifikation
Iggy - 13. Jul, 20:58

und noch mal so allgemein:
unsere eltern sind eine andere sache. was soll man von einem vater halten, den seine krebskranke tochter anruft, um ihm zu geburtstag zu gratulieren - und der dann ohne ein wort des mitleids oder des bedauerns sagt: HAST DU SCHON AN DEINE BEERDIGUNG GEDACHT? NICHT, DASS ANDERE NOCH DAFÜR ZAHLEN MÜSSEN!

an diesem punkt habe ich mit meinen eltern abgeschlossen. wie gesagt, es ist eine sache der zuneigung...
Chinaski - 13. Jul, 21:01

Nun ich hab nicht gesagt "warum" das so ist, ich habe nur festgestellt "dass" es bei vielen so ist wie bei dir und deine Eltern.
Iggy - 13. Jul, 21:02

wie auf der straße? das ist bitter irgendwie.
Chinaski - 13. Jul, 21:06

Ne ist nichts besonderes, mit Strasse meinte ich nur dass ich seit meinen 14 Lebensjahr ohne Eltern ausgekommen bin, mal hier und mal dort gewohnt habe, mal in der Familie, mal auf der Strasse gehaust habe,...

Was ich letztenendes damit meine ist, dass wenn man so ein Leben geführt hat dann hat man ungleich grössere Möglichkeiten um verschiedene Menschen kennenzulernen. Es ist nicht bitter. Man merkt nur dass man in einigen Bereichen des Lebens den anderen um Meilen vorraus ist.
Iggy - 13. Jul, 21:19

auch mit eltern ist es manchmal nicht besser. ich grübele immer noch, was sie mir vermittelt haben und komme auf nichts.
und es ist klar, dass du ein ganz anderes spektrum an erfahrungen hast, ich musste zumindest nie hungern, hatte immer ein dach über dem kopf, und das ist schon sehr viel wert.
Chinaski - 13. Jul, 21:27

Ja das gibt es auch. Diese Seite der Medaille ist vielleicht sogar noch bitterer. Eltern haben und nichts brauchbares vermittelt zu bekommen ist bitter. Denn wenn man die Eltern nicht um sich herum hat, kann man immernoch sagen: gut, diesen und jenen Fehler hätte ich nicht gemacht wenn meine Eltern mir den rechten Weg gezeigt hätten" aber was sagt man wenn man Eltern hat und dennoch keine Hilfe erhält?..

Der Unterschied ist genauso riesig wie der Unterschied zwischen hungern mitten in Deutschland und hungern in Sudan und Tschad. Dort hungern die meisten, da fällt man nicht auf, das akzeptiert man leichter weil man dort einer von vielen ist die hungern aber hier tut es weh wenn man sieht dass man zu einer ganz kleinen Minderheit zählt die hungern müssen...
Iggy - 13. Jul, 21:44

nichts brauchbares vermittelt bekommen und dennoch ein pflichtbewusstsein ihnen gegenüber zu haben, das ist das, was mich wurmt. aber es gibt schlimmeres. es geht mir gut, ich bin ein bisschen verkorkst, aber damit kann ich leben.

was den hunger betrifft, so gibt es ihn hier vielleicht nicht in dieser extremen form, noch nicht (hmmm), aber es gibt bestimmt eine art von seelischem hunger, der nicht gestillt werden kann. und wenn man dann noch so fernsehserien sieht, wo die familie das höchste und beste ist, dann kommt man schon leicht ins verzweifeln über sich selber. *lach*

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