svarupa - 15. Jul, 08:03

Liebe Iggy,

wenn Du einmal einen Rat benötigst, oder auch einfach nur mal reden möchtest, Du hast meine Mailadresse, ich geb’ Dir auch gern meine Telefonnummer.

Es ist nun einmal so, wir können einem von Beginn an nicht ausweichen, unserem Tod. Ich habe in den letzten drei Wochen meinen Freund begleitet und letzte Woche mußten wir noch einen mitten aus dem Leben gerissenen Kollegen beerdigen. Nicht nur der Tod beider, sondern auch das Verhalten der Menschen auf diesen beiden Beerdigungen holte mich gänzlich wieder auf den Teppich zurück. Die Menschen verweigern sich, sie sind nicht dazu in der Lage, damit umzugehen.
Durch meine Hospizarbeit habe ich eine andere Einstellung zu diesen Dingen, wir sind es den Menschen, die gehen müssen, einfach schuldig, dass sie mit uns rechnen können, denn sie müssen in diesem Augenblick gehen, nicht wir.

Es gibt zwar inzwischen mehr Hospize, ambulante Hospizdienste und auch in der palliativen Betreuung ändert sich langsam aber sicher die Qualität der Betreuung, aber insgesamt wird immer noch zu wenig getan.

Ich wünsche Dir viel Kraft, damit Du ihre Kraft und ihren Mut, aber auch ihre Akzeptanz dessen unterstützen kannst. Die Menschen, die akzeptieren, dass sie gehen müssen, gehen ungleich leichter, als die Menschen, die sich immens dagegen wehren.

Liebe Grüße
Sylvia-Maria

@Lo: auch Dir wünsche ich ganz viel Kraft. Der Tod meiner Tochter lehrte mich etwas, dass am Ende dieser Endgültigkeit nur noch eines bleibt: die Liebe an sich. Und wenn man dann weiß, dass man als letzten Dienst eben nur noch diesen allerletzten Dienst erweisen kann, ermöglicht diese Liebe nicht nur die Kraft für die Begleitung, sondern sie verändert auch den eigenen Blickwinkel.

Iggy - 15. Jul, 10:33

danke maria,
vielleicht irgendwann.
ich befürchte nur, ich bin auch uneinsichtig, weil das alles so sinnlos ist, nicht das sterben, damit könnte ich mich abfinden, aber die schmerzen und der körperliche verfall, die machen mir zu schaffen.
am liebsten würde ich für ein paar monate in urlaub fahren, mich also wegschleichen, ich bin feige... aber das geht natürlich nicht, man ist es ihr schuldig, denn sie hat es ja unendlich viel schwerer. und sie wehrt sich...
svarupa - 15. Jul, 16:09

... "Du bist nicht feige, Du bist bange, und dass darfst Du auch sein".... sagte meine Großmutter immer.
Iggy - 15. Jul, 16:41

ja stimmt, bangbüxe, das passt zu mir. nach außen hin große klappe, aber wenn's dann ernst wird...

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