Samstag, 18. März 2006

Schwiegervaters Geburtstag

Ich schreibe dies in größter Eile, hab eigentlich gar keine Zeit fürs Schreiben.

Denn heute ist Schweigervaters Geburtstag (vertippt, stimmt, aber er schweigt fast nur noch, der Gute), in Wirklichkeit meine ich natürlich Schwiegervaters Geburtstag, und der darf nicht versäumt werden, er ist ja auch ein netter Kerl, mein Schweigervater, er liebt mich sehr – im Gegensatz zu meiner Schweigermutter (reine Wunschvorstellung, denn die und schweigen, nein, die erzählt ununterbrochen über... ach nee lassen wir das).

Was schenken wir dem guten Schwiegervater? Heutzutage haben die Leute schon alles. Also schenken wir ihm Blumen.

Aber sogar das ist ein Problem.

Als ich nämlich meiner SM (nööö nix sadomaso sondern Schwiegermutter) einst einen wundervollen Blumenstrauß schenkte - ich hatte ihn selbst kreiert mit wundervoll fluffig duftigen Sommerbumen, da hat sie ihn sehr unfreundlich und sehr auffällig zumindest gedanklich in den Müll gesteckt. Ich hatte wohl nicht ihren Geschmack getroffen.

Jaaaa, aber ich lerne! Mittlerweile kaufe ich nur Gestecke, bei denen mir selber, ohne dass ich mir den Finger in den Hals stecken muss, das Kotzen kommt. Nämlich fantastisch arrangierte Arrangements, so künstlich wie’s nur geht, künstlerisch drapiert mit ein bisschen ääääh gefärbtem Sackleinen und was auch immer durchgeknallte Floristinnen sich so ausdenken, Hauptsache, es ist so unblumig wie nur irgend möglich.

Am besten kam an:
Eine Anturie (eh schon plastemäßig) auf einer vergammelten Holzscheibe, dazu ein paar gekreuzigte, ich komm nicht auf den Namen, aber die Köpfe dieser Blumen sind viel zu schwer für ihre Stängel und müssen mit Nägeln auf den selbigen fixiert werden. Das ganze umschmeichelt mit ein paar alten Schnürsenkeln aus Jute...

Ich glaube, die Blumenfrage habe ich mittlerweile intus. Ich hab da schon ein Gebinde in petto, das keine Tränen offen lässt. Bei mir jedenfalls.

Bleibt noch der Rest des Geburtstages.

Zum ersten werden wir mit Buttercremetorte abgefüllt werden, bis sich der Magen weigert, sogar harte Schnäpse passieren zu lassen und es einem bis zur Halskehle aufstößt, weil die Speiseröhre durch die viele Butter undurchlässig geworden ist. Also kann man sich nicht einmal besaufen.

Und dann, zwei unendliche Stunden später werden wir (immer noch voll der Torte) aufbrechen, um in einem ominösen Lokal das Abendessen einzunehmen, wir kennen dieses Lokal schon sehr gut, wir kennen den nicht durchgebratenen knorpeligen Speck, und wir kennen auch die matschigen aber massenhaften grünen Bohnen, die dort serviert werden sehr zu Freude des Publikums, die aber leider nicht unsere Freude ist...

Aber – wie jedes Jahr wird irgendwann der lange und qualvolle Geburtstag des Schwiegervaters zu Ende sein, und wir werden spät am Abend außer uns vor Freude endlich unser wundervolles Heim genießen.

Aber nicht lange, in zwei Monaten erhebt der Geburtstag meiner Schwiegermutter sein grausiges Haupt...

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