Freitag, 15. September 2006

Recht oder Unrecht, das ist hier die Frage

Ich fasse mich so kurz es geht, es wird aber trotzdem lang werden:

Kollegin hat Bekannten. Wollte mit ihm in Urlaub fahren nach Portugal, hatte an ihn für Unterkunft in privater Luxusbehausung schon 1000 Euro gezahlt. Wollten mit seinem Auto dorthin fahren.

Bekannter lebt mit anderer Bekannter (blödes Wort) freundschaftlich zusammen, diese ist im sozialen Bereich tätig. Bekannter, welcher nach Aussage meiner Kollegin ziemlich egoistisch ist, Leute gern abserviert, wenn sie nicht richtig spuren, teilte ihr vier Wochen vor dem Urlaub mit:

„Ich und die XXX (mit der er zusammenwohnt) haben demnächst ein Pflegekind. Ist das nicht toll? Da können wir dann mit dem Jungen zusammen in Urlaub fahren!“

Kollegin: „Wie, was, warum? Und überhaupt...“

Bekannter: „Man muss ja auch mal Verantwortung übernehmen, ich muss endlich ein Kind haben, es wird spät für mich - und er ist ja auch ganz lieb. Er gehorcht aufs Wort.“

Kollegin: „Wie kommst du denn daran? Und überhaupt...“

Bekannter: „XXX hat wahnsinnig gute Beziehungen zum Jugendamt, und deswegen kriegen wir ihn schon nächste Woche. Aber erst einmal übers Wochenende.“

Kollegin: „Moment mal, du hast doch nur am Wochenende Zeit (Bekannter arbeitet nämlich meistens sehr lange). Und wie macht ihr das demnächst in der Woche? XXX muss doch auch arbeiten!“

Bekannter: „Das wird schon klappen, allein der gute Wille zählt!“

Kollegin: „Aber die XXX, die kann ja nicht mal ihre eigenen Sachen waschen, das macht doch ihre Mutter…“

Bekannter: „Das sind doch Nebensächlichkeiten. Freust du dich denn nicht? Machen wir ein Dreierprojekt draus!“

Kollegin: „Wie stellst du dir das vor mit dem Urlaub? Ein Kind, das du kaum kennst und dann zwei Tage im Auto und vierzehn Tage im Bungalow. Du weißt doch, ein Kind muss man beschäftigen, sich drum kümmern, und eigentlich will ich Urlaub haben, an ein Kind hatte ich nicht gedacht...“

Bekannter: „Ach was, der ist total lieb. Und er…“

Kollegin: „Ja, ich weiß, er hört aufs Wort...“

Das Ende vom Lied: Kollegin entschloss sich schweren Herzens, die 1000 Euro sausen zu lassen, sie liebt solche Überraschungen nicht, hat einen harten Job, ist noch jung genug, um irgendwann eigene Kinder zu bekommen, und sie ist noch nicht soweit für ein eigenes geschweige denn ein fremdes Pflegekind.

Das ist leider eine wahre Geschichte, und wie sie letztendlich ausgegangen ist, steht in den Sternen. Jedenfalls ist die "Freundschaft" im Eimer, das Geld für den Urlaub ist auch im Eimer, und da ist nichts mehr als Schweigen. Hoffentlich hat wenigstens das Pflegekind, das schon mit einer psychopatischen Mutter gestraft war, es einigermaßen überstanden.

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