Samstag, 5. August 2006

Eine Pop-Ikone* der Vergangenheit

Ich liebe sie, diese seltsame Frau, die im Jahre 1837 geboren wurde, und ich fühle mich ihr verbunden, warum weiß ich auch nicht, denn:

Ich bin nicht die schönste Frau Europas, ich bin auch nicht die beste Reiterin Europas, ich bin noch nicht einmal Kaiserin, aber ich fühle mich ihr trotzdem verwandt. Sie hat immer nach etwas gesucht, es aber nie gefunden.

Elisabeth hatte als eine der ersten Frauen Europas ein Fitness-Zimmer, in dem sie trainierte, Hanteln hob und so weiter. Sie hatte wohl viel Angst, ihre Schönheit zu verlieren. Wie Madonna? Auch da bin ich anders. Ich war nie schön, also kann ich nicht viel Schönheit verlieren, und ich bin auch immer zu faul gewesen, um richtig Sport zu treiben.
Elisabeth hatte wunderbares dunkles gelocktes Haar. Es reichte ihr bis über den Hintern, mal ganz unkaiserlich ausgedrückt. Ich habe ganz anderes Haar...

Ich bin auch nicht so reiselustig wie sie, und trotzdem kann ich dieses Suchen verstehen, diese innere Unruhe, dieses nie länger an einem Ort bleiben wollen. Dabei hänge ich seit Jahrzehnten an einem Orte fest.

Elisabeth sagte dazu:
"Die Reiseziele sind nur deswegen begehrenswert, weil die Reise dazwischen liegt. Wenn ich irgendwo angekommen wäre und wüsste, dass ich mich nie mehr davon entfernen würde, würde mir der Aufenthalt selbst in einem Paradies zur Hölle. Der Gedanke, einen Ort verlassen zu müssen, rührt mich und lässt mich ihn lieben."

Sie meinte damit wahrscheinlich, dass der Weg das Ziel ist. Denke ich mir so. Es kann natürlich auch falsch sein, was ich mir so denke.

Elisabeth war witzig. Manchmal bin ich auch witzig, ein bisschen jedenfalls.

Sie schrieb ein Gedicht über einen Besuch bei der Königin Victoria:
Doch siehe, wir fahren
dem Strand zu, es harren
der Königin Wägen;
Ach! wie ungelegen
ist diese Visite;
Verdammt sei die Sitte,
die solches ersann!
Nun halten wir an.
am Fusse der Treppe
mit Haube und Schleppe,
die Kleine, die Dicke...


Die könnten glatt von mir sein, diese verschleppten Verse.

Elisabeth ließ sich ab ihrem fünfzigsten Geburtstag nicht mehr fotografieren. Ich mag das auch nicht so gerne, kann es aber manchmal nicht verhindern. Aber was da auf den Fotos zu sehen ist, DAS BIN ICH NICHT! Und Elisabeth hat das wahrscheinlich auch gedacht.

10. September 1898: Elisabeth wird im Alter von 61 Jahren in Genf von dem Anarchisten Luigi Lucheni mit einen Stoß ins Herz ermordet.

Ihre letzten Worte waren:
"Was ist denn mit mir geschehen."

Genau das frage ich mich auch. Immer...


*Pop-Ikone" ein irreführender Ausdruck! In Wirklichkeit heißt die englische Vorlage "pop-icon" einfach "populäres Symbol". Der deutsche Ausdruck "Ikone" gibt dieser Bezeichnug einen überaus unangemessenen heiligen Anstrich.

Schön, dass ich mal drüber schreiben konnte und mach's gut, Sisi...

Verdammich! Ich könnte hier endlos jammern über:

Fehlende Zeit, über vollgekackte Katzenklos, über die vielen Besuche beim Tierarzt und die Kohle, die man beim selbigen lassen muss, über die kleine Kamera, die schon kaputt ist und die immerhin 199 Euro gekostet hat - und Mist, ich finde den Kassenbon nicht mehr...

Aber ich tue es nicht! Ich mache jetzt ganz was anderes, etwas nostalgiemäßiges. Tschapperl hat es vorgemacht. Ich gehe noch weiter zurück, obwohl das bestimmt kein Schwein interessiert.

Aber MICH interessiert es, und das ist die Hauptsache.

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