Freitag, 12. Mai 2006

Volksport Nummer eins - Einführungskurs

Ich weiß ja, meine Gedichte sind nicht der Brüller, deshalb nun als (zweifelhafte) Wiedergutmachung eine etwas ältere Story von mir, deren Zynismus und Wahrheitsgehalt aber hoch und aktuell ist. Aber sie ist definitiv zu lang...

>>>>>... und da es sich um ein relativ neues Hobby handelt, das aber stark im Kommen ist, geben wir für diesen vergnüglichen Volkssport ein kleines Brevier heraus, damit alle Beteiligten auch so richtig Spaß daran haben, denn stümperhaftes plumpes Mobben ist geistlos, leicht durchschaubar und vor allem LAAANGWEILIG.

Fürs erste nehmen wir uns den Arbeitsplatz vor, dieser ist geradezu ideal zum Mobben.

Was solltest du als angehender Mobber also beachten?

1.) Es kann nahezu jeder gemobbt werden, aber bei gewissen Leuten macht es gewaltig viel mehr Spaß als bei anderen. Es sollte eine Person sein, die intelligent genug ist, um gewisse Minderwertigkeitskomplexe zu verspüren, sie sollte gut erzogen und höflich sein, denn dann wird sie sich nicht groß wehren.

2.) Bevor man mit dem Mobben anfängt, sollte man sich der Unterstützung seines Chefs (Abteilungsleiters u.s.w.) sicher sein. Am besten vorher durch ein paar Bemerkungen antesten, wes Geistes Kind er oder sie ist. Die Unterstützung der restlichen Mannschaft kommt ganz von alleine. Man nennt das den Mitzieh-Effekt.

3.) Dann gucke man sich ein Opfer aus und gehe dabei nach folgenden Auswahlkriterien vor:
Jemand ist zu dick, zu dünn, zu groß, zu klein, zu schwarz, zu extravagant, zu faul, zu fleißig, ohne die richtige Nationalität, ohne die richtige Religion, ohne die richtigen Eltern, Geschwister, Antworten, Kleider, ist schwul, lesbisch, bi oder hetero, hat zuviel oder zuwenig Sex, kann etwas besser als du - oder einfach nur, weil seine Nase dir nicht passt.

Man hat also das Opfer ausgesucht. Nun sollte man sich ein Konzept überlegen.
Wenn das Opfer arbeitsmäßig gut ist und fast unentbehrlich erscheint, dann kann man die Arbeit des Opfers madig machen, sie zum Beispiel als künstlich erzeugte Arbeitsbeschaffungs-Maßnahme bezeichnen, die vollkommen überflüssig wäre. Seine eigene Arbeit hingegen sollte man als firmenerhaltend und konstruktiv hinstellen und dieses auch immer wieder dem Chef (Abteilungsleiter u.s.w.) einflüstern.
Man kann natürlich auch privat den Hebel ansetzen. Kleines Beispiel: Wenn eine Mitarbeiterin nicht mindestens dreimal am Tag mit ihrem Mann innige und vor allem lange Telefonate führt, dann ist das ein sicherer Hinweis auf eine zerrüttete Ehe - und sehr vielversprechend!
Falls Arbeit und Privatleben allerdings überhaupt nichts hergeben, dann kann man dem Opfer als letzte Möglichkeit Drogensucht vorwerfen. Das klappt immer!

Tipp: Es ist besser, vorher mit dem Opfer Brüderschaft getrunken zu haben, denn dann kannst du es duzen. Beim Siezen ist die Hemmschwelle zu hoch, um gute Gemeinheiten zu produzieren.
„Sie sind ein abartiges Wesen! (Schwach, absolut nicht überzeugend!)
„Du bist ein perverses Schwein!" (Viel besser!)

Du solltest auch nicht permanent auf dem Opfer herumhacken, dadurch könnten Mitleidsgefühle (das soll tatsächlich vorkommen, ist aber selten) bei den anderen entstehen. Besser ist es, ab und zu das Opfer um Rat zu fragen und sich bei ihm über andere auszulassen. Das Opfer wird dadurch eingelullt, es ist froh, einen Augenblick lang Ruhe vor dem Mobber zu haben und wird einen Tag (eine Stunde, eine Minute) später umso härter durch eine unverfrorene Bemerkung vom Mobber frontal getroffen. Das ist die hohe Kunst des Mobbens!
Ferner darfst du dich ruhig bestechen lassen von dem Opfer. Man kann von diesem minderwertigen Kroppzeug ruhig Süßigkeiten, Bücher und kleine und größere Gefälligkeiten annehmen. Bei Gefälligkeiten sollte man das allerdings nur tun, wenn man mit dem Opfer alleine ist. Falls das Opfer dir in Gesellschaft eine Gefälligkeit anbietet oder dich um einen Gefallen bittet (weil du ihm das just gestern angeboten hast), dann weise dieses unverschämte Ansinnen empört von dir. Das Gesicht des Opfers wird es wert sein.

Weiter: Du solltest nicht zwei Leute auf einmal mobben, es könnte zu Fraktionsbildungen bei den Opfern kommen, und das wollen wir ja nicht. Allerdings ist die Wahrscheinlichkeit der Fraktionsbildung unter Opfern verschwindend gering, denn eines von beiden wird sich nicht so stark gemobbt fühlen wie das andere, und dieses nicht so stark gemobbte möchte mit dem anderen Loser nichts zu tun haben. Unglück steckt nämlich an... Besser ist es, sich nach und nach neue Opfer herauszupicken. Das alte Opfer wird ein enormes Gefühl der Erleichterung verspüren, wenn dein erbarmungsloser Druck nicht mehr voll auf ihm lastet, es wird dein williges Werkzeug werden, und es wird auf dem neuen Opfer mit Hingabe herumhacken. Tja, so sind die Menschen halt...

Das war natürlich nur eine kleine Einführung in die Hohe Schule des Mobbens. Bald wirst du selber alle Tricks und Kniffe beherrschen. Natürlich sind die Feinheiten des Mobbens deiner Fantasie überlassen. Du musst nur einen Blick für die Opfer und ihre Empfindlichkeiten haben, denn Mobben ist reine Psychologie. Und wir wollen das Mobben doch auf keinen Fall stümperhaft betreiben, wir wollen dem Opfer nicht nur die reine Kindergartenzeit, die Schulzeit und die Arbeitszeit vermiesen, nein, wir wollen ihm auch die Zeit zwischendurch vermiesen. Es soll immer an uns denken, immer an die Attacken denken, die da noch kommen werden und von denen es sich keinerlei Vorstellung macht. Und auch wenn es sich davon Vorstellungen macht, so werden seine Erwartungen immer übertroffen werden. Natürlich im negativen Sinne.

Also dann, wir wünschen viel Erfolg beim Mobben! <<<<<

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Bernd Elzebupp legte das kleine Büchlein kurz beiseite und musste heftig grinsen. Wieder mal was dazu gelernt...

Er drehte sich auf seinem Stuhl herum und rief: "Hey Clancy, Sie abartiges Wesen, kommen Sie doch mal her, ich will mit Ihnen Brüderschaft trinken!" Er nahm das kleine Büchlein wieder in die Hand, um auch noch das Nachwort zu lesen. Aus den Augenwinkeln heraus sah er, wie Clancy angedackelt kam. Das feige Schwein!
Leider bemerkte er nicht, dass Clancy eine dieser portablen Gartenäxte in seinen Händen hielt, er sah nur noch, wie ein stählerner scharfer Schatten auf seinen Schädel zuraste, hörte ein dumpfes Geräusch, irgendetwas knackte laut, und dann konnte er auf einmal gar nichts mehr sehen, geschweige denn denken.

Clancy atmete auf, zu seinen Füßen lag Elzebupp, blutüberströmt und anscheinend ziemlich tot, auch im Tode hielt er immer noch das kleine Buch fest.
Clancy bückte sich und nahm es an sich. Nachdenklich wog er es in seiner Hand. Dann schlug er zielsicher die letzte Seite auf und las laut:

NACHSATZ: Für die Opfer.

Leider kann der Verfasser dieses Breviers euch keinen guten Tipp geben außer:
Wenn Ihr dem Mobber in den Hintern kriecht, verlängert das nur Eure Leiden, denn so werdet Ihr ihn NIE los.
Und hört endlich auf damit, bei anderen Leuten Hilfe zu erflehen, denn es wird euch sowieso keiner helfen.
Fangt an, euch zu wehren denn was habt Ihr schon groß zu verlieren! Also wehrt euch mit allen Mitteln - und diese Mittel bleiben nun EURER Kreativität überlassen...

Donnerstag, 11. Mai 2006

Die GRUGA - unerschöpflich ist sie:

Wir haben in Essen die GRUGA (Große Ruhrländische Gartenbau Ausstellung heißt das oder so ähnlich), es ist ein riesiges Gartengelände, es ist absolut toll, mittlerweile 75 Jahre alt, und dort gibt es Steingebiete, Sümpfe, Kunst, lauschige Ecken, Wiesen mit riesigen Bäumen und vieles mehr.

Diese Bilder fallen wohl unter "Kunst", obwohl viele Leute sagen werden:
Das ist überhaupt keine Kunst, sondern Firlefanz...







Ja tatsächlich, ein Hundertwasserhaus! Grüße an Tschapperl, der liebt die ja besonders...



Und das ist Iggy, sich spiegelnd.


Dieses Hundertwasserhaus wird übrigens bewohnt von Eltern schwerkranker Kinder, die im Essener Klinkum behandelt werden.

Die Adresse ist:

Mittwoch, 10. Mai 2006

FRÖSCHE, zwar etwas unscharf aber ganz nett:




kein Frosch

lässt sich blicken. Und deswegen werde ich gleich mal zur GRUGA fahren, um dort ein wenig zu fotografieren.

Die GRUGA ist übrigens der "Central Park" von Essen.

Bis später...

Dienstag, 9. Mai 2006

Urlaub...

ist für mich die Abwesenheit von Arbeit, die Abwesenheit von beknackten Arbeitskollegen, die Abwesenheit von beknackten Abteilungsleitern und die Abwesenheit vom CHEFFE sowieso.

Natürlich hab ich auch zu Hause Arbeit, aber das ist was anderes, die MUSS ICH nicht machen.

Bisschen Klamotten kaufen, Essen kann man sich ins Haus kommen lassen, bisschen was im Garten machen, interessante Blumen kaufen - zum Beispiel Minze in allen Variationen, hoffentlich wird sie was...





Und ich liebe Waldmeister, am meisten liebe ich den selbst gesammelten:




Im Gartenfachhandel wollte ich Frösche fotografieren, die haben so einen wunderschönen versumpften Teich, aber was soll ich sagen: Kein Frosch ließ sich blicken, nur ein paar Wasserschnepfen schlüpften eilig ins Gebüsch.

Ich werde es gleich noch mal versuchen, ich gehe einfach dem Gequaarke nach.

Also kommt raus, ihr Frösche!!!!

Quaaaark... Quaaaarrk...

Montag, 8. Mai 2006

wer was kennt, kriegt ein Fleißkärtchen

Ich will mich auch mal outen, obwohl bestimmt niemand nichts damit anfangen kann. Mit der momentanen Bestückung meines MP3-players... mein süßer kleiner MP3-Player...

7ate9 – City of Industry.mp3
Level 42 -Lessons in love
Anne Clark - Homecoming.mp3
ATB - The Summer.mp3
Bloodhound Gang - Discovery Channel.mp3
Cranberries - Zombie.mp3
Ultravox –Dancing with Tears special remix.mp3
Dave Brubeck - Koto song.mp3
Dave Brubeck - Take Five (Extended).mp3
Deine Lakaien - Wunderbar.mp3
Depeche Mode - Precious.mp3
Django Reinhardt – Blue dra.mp3
Django Reinhardt – Limehouse Blues.mp3
Django Reinhardt – Swing 39.mp3
Frankie goes to Hollywood - Relax.mp3
Level 42 - Lovegames.mp3
Magazin - Permafrost.mp3
Melanie C - Never Be The Same Again.mp3
B-Movie - Nowhere girl.mp3
ONE-T+COOL-T - The Magic Key.mp3
Roxy Music - The Bogus Man.mp3
Spandau Ballet - Gold (extended version).mp3
Spandau Ballet - True.mp3
Tears for fears - Everybody.mp3
the Smiths - How Soon Is Now.mp3
UB40 - Madam Medusa (Maxiversion).mp3
Dead Kennedys - Holiday in Campodia
und ferner: Die ganze Oper “Lucia di Lammermoor“


Scheint so, als wäre ich total... ja was? Aus der Welt? In der Welt? Oder in meiner eigenen Welt?

Fleißkärtchen lässt grüßen, glaub aber nicht, dass ich eins entwerfen muss....

THE VILLAGE - ein Dorf vor dem Wald 3

Wie man auf dem Dorf lebte:

Ein riesiger Kohleherd heizte die Wohnküche. Das Holz, das meine Oma im Sommer gehackt und feinsäuberlich zu einem dieser akkuraten großen Stapel aufgeschichtet hatte, wurde Stück für Stück im Laufe des Winters verbrannt.. Manchmal kochte sie sogar auf diesem emaillierten Ofen, obwohl sie schon einen Elektroherd hatte.

Diese Wohnküche war der gemütlichste Ort auf der Welt. Am Esstisch stand ein uraltes Sofa, das ich ‚mein Hoppsala-Sofa’ nannte, und wie der Titel schon sagte, hopste und sprang ich gewaltig auf diesem Sofa herum. Ich hab es nicht kaputtgekriegt, es war wohl von bester Qualität.

Und auf diesem Sofa konnte man wunderbar Bücher lesen, vor allem bei schlechtem Wetter, und schlechtes Wetter war eigentlich die Norm in all den Jahren. Meine Bücher bezog ich aus dem Bücherfundus meiner Tante Lisa, der jüngsten Schwester meines Vaters. Es gab da Werke wie ‚Die Blechtrommel’, ‚Lolita’ und ‚Lady Chatterly’ und vor allem die Kurzgeschichten von Daphne du Maurier, die ich mir im Alter von zehn oder elf Jahren einverleibte. Lolita fand ich irgendwie doof. Wie ich Lady Chatterly fand, weiß ich nicht mehr so genau. Ich glaube aber, dass dieses Werk keinen großen Schaden an meiner kindlichen Seele angerichtet hat. Da waren andere Kräfte, nicht literarischen Ursprungs, am Werke, aber nicht in Daarau. In Daarau genoss ich die höchstmögliche Freiheit, die ein Kind genießen konnte, und ich war sogar mit zwölf Jahren noch ein Kind, heute vielleicht eine Unmöglichkeit, aber ich glaube, ich wollte nicht so schnell erwachsen werden, ich war und bin eben ein Spätzunder, bei mir dauert alles immer ein bisschen länger.

In der Wohnküche fand auch die sogenannte Vesper statt, das nachmittägliche Kaffeetrinken. Aber richtiger Bohnenkaffee wurde nur an den Sonntagen kredenzt, es gab normalerweise Malzkaffee oder frische Milch, die meine Oma immer in riesigen Kannen vom Bauern bekam. Es gab dieses herrliche Brot mit einer Oberfläche, die so glänzend aussah wie lackiert, dazu selbstgemachtes Schmalz oder selbstgemachte Ziegenbutter, die meine Oma aus der wässrigen, leicht bläulich aussehenden Milch ihrer beiden Ziegen gewann. Sie drehte solange an dem Rädchen ihrer kleinen Zentrifuge, bis sich das Fett in der Milch von den anderen wässrigen Substanzen schied. Dann wurden die so gewonnenen Fettklumpen in ein Tuch gelegt, und das Tuch wurde solange ausgewrungen, geknetet und wieder ausgewrungen, bis der letzte Tropfen Flüssigkeit heraus war. Und dann war es endlich Ziegenbutter, die immer in Kugelform auf einem kleinen Teller serviert wurde. Ich liebte diese Ziegenbutter.

Ende Teil 3

Sonntag, 7. Mai 2006

neues von der Gartenfront:



diesmal von der anderen seite....
und jetzt bin ich weg.

was heute los ist:

mit Internet bestimmt nicht viel,
muss erstens für eine Freundin eine digitale Geburtstagskarte basteln,
muss zweitens zum Schwiegermuttergeburtstag.
Ist immer das gleiche, sehet hier: http://permafrust.twoday.net/stories/1712674/

meine Laune ist natürlich entsprechend...

(K)EIN Platz in der...
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